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Die Ära der Firma Kramer begann im Jahr 1925 mit dem ersten deutschen, 4PS-starken Motormäher. Die Gebrüder Kramer im Handumdrehen mit ihrem feinen Gespür für robuste und bezahlbare Maschinen den deutschen Traktorenmarkt. Im Oktober 1970 brachte das Unternehmen aus Überlingen als Spitzenmodell in der 14er-Reihe den Kramer 814 auf den Markt. Der Kramer 814 galt als einer der modernsten Traktoren seiner Zeit und war als Hinterrad-Schlepper oder Allrad-Schlepper erhältlich. Doch vor allem Letzterer war von besonderem Interesse.
Im Gegensatz zu den kleineren Kramer Allrad Traktoren 414, 514 und714 kam beim 814 die bewährte, an den Traktoreinbau angepasste, Kramer-Portal-Lenktriebachse aus der Baumaschinensparte zum Einbau. Mit einer höheren Drehzahl als sonst wurde der Antrieb für die Vorderräder direkt von der Hauptgelegewelle abgenommen was zur Folge hatte, dass die Antriebswelle und das dazugehörige Differenzial sehr viel schmaler als sonst gehalten und der Allradantrieb 100% formschlüssig per Klauenschaltmuffe geschaltet werden konnte. Im Zusammenspiel mit der Vorderachse in Portalbauweise, welche einen höheren Einbau von Differenzial und Antriebswelle ermöglichte, konnte die Bodenfreiheit erheblich verbessert werden. Als weiteres wichtiges Verkaufsattribut wurde stets die Beweglichkeit hervorgehoben. Trotz übergroßer Bereifung war ein Lenkeinschlag von 50 Grad möglich! Angetrieben wurde der Traktor von einem luftgekühlten 4-Zylinder-Deutz-Viertakt-Diesel Motor vom Typ F 4 L912 mit 3768 ccm Hubraum und 70 PS Leistung.
Bis Februar 1973 wurden insgesamt 65 Exemplare des Kramer 814 gebaut und ausgeliefert – 23 Exemplare als Hinterradausführung und 42 Exemplare als Allradausführung. Noch im selben Jahr entschied sich Kramer die traditionelle Traktorenfertigung einzustellen und konzentrierte sich fortan auf die Produktion von Baumaschinen.