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Deutsch

Es erfordert schon ein komplettes Verlassen althergebrachter Vorstellungen, Selbstverständlichkeiten und lange bewährter Praktiken, wenn jemand vorschlägt, die Karosserie eines Autos sollte komplett aus Holz bestehen! Bei dieser These dürften nahezu alle Fahrzeugenthusiasten die Augenbrauen nach oben ziehen und sich ein zweifelnder Blick im Gesicht abzeichnen. Schnell fallen die gängigen Erfahrungen im Umgang mit Holz ein - Bricht nicht gerade dieser Werkstoff sehr leicht? Wie kann hier Stabilität erzielt werden? Wie soll eine ganze Karosserie aus Holz gefertigt werden? Diese und vielleicht noch weitere Fragen drängen sich rasch auf und doch ist die Skepsis wiederum schnell beiseite gewischt, wenn das Argument entgegengebracht wird, dass im klassischen Bootsbau, selbst im hochpreisigen, seit vielen Jahrzehnten erstklassige und hochwertige Körper aus Holz gefertigt werden.

Mit dieser Überzeugung und dem Motto, was sich im Bootsbau bewährte, könnte sich im Automobilbau auch als gut erweisen, machte sich der Mitvierziger Friend Wood in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre daran, sein eigenes Fahrzeug soweit wie möglich aus Holz zu fertigen. Zu Gute kam dem Briten dabei, dass er als Möbeltischler im Umgang mit dem Rohstoff versiert war. Friend Wood setzte darauf, alles außer dem Motor mit Getriebe, die Achsen mit den Aufhängungen, Federsysteme, Reifen und die Scheiben aus dem nachwachsenden Werkstoff fertigen zu können. Seinem Plan folgte die handwerkliche Ausführung, für die er letztlich 2.000 Arbeitsstunden investierte. Antrieb seiner Eigenkreation war der Motor eines betagten, 602 cm³ großen Citroën Dyane 6 mit 32 PS.

In der Betrachtung seines kompletten Dreirads, das er auf den Namen Tyrane II taufte, dürfte der Erbauer mit sich sehr zufrieden gewesen sein, denn alle seine persönlichen Vorgaben hatte er umgesetzt. Belohnt wurde die Wahl des Werkstoffs in einem extravaganten Finish, das in der natürlichen Maserung des Mahagoni-Furniers lag. Das für das Auge sehr angenehme Muster und der Verlauf lassen dabei jede noch so ausgefeilte Lackierungstechnik verblassen.  

English

It is quite unusual and it needs a complete disregard of long established perceptions and practices to fit a car with a car body completely out of wood! Car enthusiasts most probably raised their eyebrows and probably had doubting faces in light of this plan. Experience in working with the material wood arise some existential questions; Isn’t wood a material that easily breaks? How to provide enough stability? And how is it possible to produce a complete car body out of wood? But these arguments (and also more) can be easily weakened if you have a look to the classic boat building industry, where since many decades first-class and high-quality boat hulls are built, even in the high-price segment.

With this conviction and according to the motto “Something that proved to be successful in boat building will also prove itself to be good in car manufacturing”, a guy in his mid-forties, Friend Wood, started to built his own vehicle as far as possible out of the material wood in the second half of the 1980s. It proved to be quite useful that the Briton was a furniture maker and therefore very experienced in working with the material wood. Friend Wood built the complete car, except the engine with transmission, the axles with suspension, the tires with wheel rims and the disks, out of the renewable resource. In total it took him 2,000 working hours to finish his car. The engine came from an aged Citroen Dyane 6, had a displacement of 602 cc and a performance of 32 hp.

At the sight of his finished three wheeler the constructor should have been pleased, as he met all his targets. Highlight of the car was the finish of the car body. It was equipped with a striking mahogany veneer with natural grain. This was quite pleasing for the eye and outclassed every sophisticated painting work.